Stadt kann Attraktivität für Ärztinnen und Ärzte steigern

Die aktuelle Diskussion um die kinderärztliche Versorgung in Wilhelmshaven nimmt der Arbeitskreis Gesundheit der WIN@WBV zum Anlass, erneut auf seine Vorschläge zur langfristigen Verbesserung der medizinischen Versorgung in Wilhelmshaven hinzuweisen, so die Sprecherin Dr. Angela Kirstges. Zur Sicherstellung des medizinischen Nachwuchses in der Region sollte das Klinikum künftig, zusätzlich zur Kooperation mit der Universität Hamburg, auch mit der European Medical School in Oldenburg zusammenarbeiten. Auch in der fachärztlichen Weiterbildung sollten innovative Konzepte angegangen werden. So böte sich angesichts der vor Ort vorhandenen Kinderklinik eine sogenannte Verbundfortbildung an, bei der jeweils die Hälfte der etwa fünfjährigen Fortbildungszeit in der Klinik und in einer Praxis absolviert werden. Stichwort Praxis: Ein klar erkennbarer Trend bei jungen Ärztinnen und Ärzten ist der Wunsch, anstelle einer selbständigen Niederlassung, im Angestelltenverhältnis tätig zu werden. In diesem Zusammenhang sollte Wilhelmshaven über die Möglichkeit nachdenken, bei Bedarf als Betreiberin eines Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) tätig zu werden. Ein weiterer Trend spiegelt sich in der Tatsache wider, dass mittlerweile knapp 70% der Studierenden im Fach Medizin Frauen sind. Auch dieser Entwicklung müssen wir in Wilhelmshaven Rechnung tragen und Teilzeitmodelle mit garantierter Kinderbetreuung ermöglichen. Nur wenn wir junge Menschen mit Interesse am Arztberuf frühzeitig in der Region binden und für niederlassungswillige Ärztinnen und Ärzte ein Rundum-sorglos-Paket bieten, kann die Versorgung in Wilhelmshaven langfristig sichergestellt werden, sind sich Dr. Kirstges und die Mitglieder des Arbeitskreises Gesundheit der WIN@WBV sicher.

 


07.09.2021